14. Februar 2020
Teilzeitarbeit ohne Karriere-Einschränkung
von Jenny Zehnder, Liip AG
Women in Tech – braucht es mehr Frauen?
Der Frauenanteil in Schweizer Tech Unternehmen liegt aktuell bei 14.61 Prozent (vgl. Honeypot). Im internationalen Ländervergleich findet sich die Schweiz auf Platz 23 (von 41) ein. Die Schweiz ist im Wandel, so hatten die Wahlen 2019 einen höheren Frauenanteil im Parlament zur Folge. Der Ständerat hat nun 42.9 Prozent Frauen (vgl. Bundesamt für Statistik) – ein Wachstum von 10 Prozent gegenüber den letzen National- und Ständeratswahlen vor vier Jahren.
Die ICT Branche hingegen bewegt sich langsam – 76 Prozent der 2496 gegründeten Unternehmen 2019 sind durch Männer gegründet worden (vgl. Computerworld). Die Zahlen zeigen keine Fortschritte, der Frauenanteil steigt nur sehr minim. Da stellt sich die Frage, wie wir denn zu mehr «Women in Tech» kommen.
Die Bedingungen müssen frauenfreundlicher werden. Die Digitalagentur Liip hat einen überdurchschnittlichen Frauenanteil von 32 Prozent. Diesen Anteil erreichen wir unter anderem, weil wir viel Wert legen auf familienfreundliche Arbeitsbedingungen. Zudem haben wir mit Holacracy ein Organisationsmodell, das Teilzeitarbeit und damit die Rollenverteilung viel einfacher macht.
Menschen sind flexibel – Arbeitszeiten auch
Flexible Arbeitszeiten werden viel diskutiert, genauso wie das Thema Home-Office und virtuelle Zusammenarbeit. In der Schweiz arbeitet die Mehrheit der Arbeitnehmenden schon lange mit flexiblen Arbeitszeiten (vgl. Studie vom SECO 2012). Gemäss einer Studie von Xing behauptet jede dritte Person, dass in 15 Jahren die Zusammenarbeit mehrheitlich virtuell passiert. Da Liip fünf Standorte in der ganzen Schweiz hat, passieren Meetings bereits heute mehrheitlich virtuell – auch aus dem Cafe, Zug oder dem Garten zu Hause.
Wir sind überzeugt, dass es keine Work-Life-Balance mehr geben sollte. Die Balance im Leben ist wichtig. Durch die flexiblen Arbeitszeiten, die virtuelle Zusammenarbeit und die Selbstorganisation wird ein hohes Mass an Selbstkompetenz benötigt.
Rollen statt Jobs
Die Selbstorganisation fördert die intrinsische Motivation von Mitarbeitenden. Bei Liip sind wir von der Wichtigkeit überzeugt, unseren Mitarbeitenden flexible und nicht-einschränkende Arbeitsbedingungen zu bieten, die das Gleichgewicht zwischen Berufs- und Privatleben fördern. Der Vorteil von Holacracy als Organisationsmodell ist, dass Jobs aus verschiedenen Rollen bestehen. Wer kennt es nicht: innerhalb eines Stellenprofils gibt es meist eine Vielzahl an ganz unterschiedlichen Aufgaben zu erledigen, nicht alle macht man gleich gern und nicht alle kann man gleich gut.
Bei Liip werden für einzelne Aufgaben Rollen kreiert. Das führt dazu, dass Mitarbeitende durchschnittlich neun Rollen ausüben. Das Portfolio dieser Rollen kann grössere und kleinere Aufgaben in Kombination enthalten, wie beispielsweise das Organisieren des jährlich stattfindenden BBQs für Mitarbeitende am Standort bis hin zu umfassenden Aufgaben, wie einer Software Entwickler Rolle. Die Verantwortung wird dabei in der Rolle wahrgenommen. Das hat auch den Vorteil, dass Job-Sharing gar nicht nötig ist. Arbeiten Mitarbeitende nicht 100 Prozent haben sie in der Regel weniger Rollen.
Teilzeit für alle
Bei Liip arbeiten rund 60 Prozent der Mitarbeitenden Teilzeit. Gerade bei den frisch gebackenen Vätern stellen wir fest, dass sie nach der Geburt bereit sind, ihren Beschäftigungsgrad zu reduzieren, um Familienarbeit zu übernehmen. Das wiederum ist für ihre Partnerinnen interessant, weil dadurch ein rascher Wiedereinstieg nach der Mutterschaftszeit erleichtert wird.
Kleinere Pensen in fester Anstellung unterstützen zeitgemässe, gleichberechtigte Familien-Entwürfe. An den freien Tagen werden sowohl Kinder und/oder Angehörige betreut als auch Hausarbeiten erledigt. Mitarbeitende investieren ihre Zeit auch für Aus- und Weiterbildungen oder für soziale und gesellschaftliche Engagements. Der Grund für Teilzeitarbeit muss nicht angegeben werden, jeder Grund ist legitim. Das Pensum ist grundsätzlich flexibel wählbar und kann bei Bedarf mehrmals jährlich angepasst werden.
Bild: zvg / Liip
Autorin: Jenny Zehnder ist Lead Marketing und Kommunikation bei Liip.
Disclaimer: Beitrag erschien erstmal im swissICT Mitgliedermagazin 03/2019. Liip ist ein swissICT Firmen-Mitglied. Firmen-Mitgliedern steht unser Blog offen für Themen-Inputs und Fachartikel. Die Beiträge müssen journalistischen Anforderungen genügen und dürfen nicht werblich sein. Sie möchten auch einen Beitrag publizieren? Für Fragen dazu benutzen Sie gerne
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