12. März 2025

«Für viele ist KI ein Schlagwort, ohne deren Nutzen im Arbeitsalltag ganz zu erfassen.»

KI revolutioniert die Art und Weise, wie wir arbeiten – von der Automatisierung repetitiver Aufgaben bis hin zur Unterstützung bei komplexen Tasks. Im Interview gibt Stefanie Thommen, Solution Area Lead Modern Work bei Microsoft Schweiz, spannende Einblicke in die Anwendungsmöglichkeiten von Microsoft 365 Copilot, teilt Best Practices für IT-Verantwortliche und gibt einen Ausblick für 2025.

Copilot ist der KI-Assistent von Microsoft. Was kann er am besten?

Copilot unterstützt Anwender:innen bei alltäglichen Aufgaben und erleichtert ihnen das Leben. Copilot hilft dabei, Aufgaben effizienter zu erledigen und sich auf die wirklich spannenden Aspekte ihres Jobs zu konzentrieren. Er ist dort verfügbar, wo Benutzer:innen bereits arbeiten, also in Office-Anwendungen wie Teams, PowerPoint, Excel etc. aber auch als App auf dem Mobiltelefon.

Häufige Anwendungsfälle umfassen beispielsweise die Zusammenfassung von Texten, das Erstellen von Besprechungsnotizen und To-Dos, das Verfassen und Verfeinern von E-Mails sowie das Erstellen von Dokumenten. Dazu gehört beispielsweise auch das Coaching, wie professionelle E-Mails geschrieben werden können. Darüber hinaus unterstützt Copilot bei der Datenanalyse und vereinfacht das Management des Arbeitsalltags.

 

Wie können wir als IT-Spezialist:innen die Mitarbeitenden bestmöglich auf die KI-Reise mitnehmen?

Die Daten zeigen, dass die meisten Benutzer:innen bereits heute auf KI-Tools zugreifen. Daher ist als erster Schritt wichtig, dass die IT-Abteilungen den Lead dafür übernehmen, Klarheit darüber schaffen, welche Tools im Unternehmen eingesetzt werden dürfen und sollen, und wie damit umzugehen ist. Nachdem dieses Bewusstsein geschaffen wurde, ist es wichtig, alle Mitarbeitenden auf die Reise mitzunehmen und ihnen aufzuzeigen, wie sie sicher und vertraut mit KI arbeiten können und welchen persönlichen Nutzen sie daraus ziehen können. Für viele Menschen ist KI noch ein Schlagwort, aber sie verstehen vielleicht noch nicht gänzlich, wie KI ihren Arbeitsalltag genau erleichtern kann.

 

Wo setzen Sie Microsoft 365 Copilot persönlich ein?

Ich kann mir einen Arbeitsalltag ohne Copilot und KI kaum noch vorstellen. Zum Beispiel hilft er mir dabei, E-Mails in Fremdsprachen professioneller und zielorientierter zu formulieren. Damit ist es mir möglich auf dem gleichen Niveau wie Native Speaker zu kommunizieren. Ich bin immer wieder erstaunt, wie gut die Übersetzungen mit Copilot funktionieren. Ausserdem nutze ich Copilot in Teams sehr gerne, um beispielsweise eine Zusammenfassung eines Meetings zu erstellen und die Follow-up-Aktionen zu verfolgen, gerade auch falls ich mal bei einem Meeting nicht dabei sein kann oder mich nach meinen Ferien auf Stand bringen möchte. Ich teile sehr gerne einen meiner Lieblingsprompts dafür, vielleicht kann die Leserschaft diesen auch zum eigenen Nutzen einsetzen

Prompt*: Fasse das Meeting zusammen, gib an, ob ich erwähnt wurde (ja oder nein) und liste die Aufgaben in einer Tabelle auf (Thema / Verantwortliche / Nachverfolgungsaufgabe).

*Ein Prompt ist eine Eingabeaufforderung oder ein Befehl, der verwendet wird, um eine bestimmte Aktion oder Antwort von einem System, wie z.B. einem Computerprogramm oder einer künstlichen Intelligenz, zu initiieren. Es handelt sich dabei um eine klare und präzise Anweisung, die dem System mitteilt, welche Aufgabe es ausführen soll.

 

Wie viel Zeit und Ressourcen sollten Unternehmen ins Lernen bezüglich Prompting investieren? 

Ich denke, dies hängt stark von der Art der Belegschaft ab. Sind die Mitarbeitenden und Nutzer:innen eher affin für neue Technologien und haben bereits viel ausprobiert? Oder muss man bei null anfangen und erklären, was ein Prompt ist? Ich persönlich glaube, dass die Grundlagen bezüglich Promting einschliesslich Sprachprompts und welche Anwendungsfälle es gibt, in einer Schulungssitzung gut abgedeckt werden können. Geht es jedoch weiter ins Detail, wie persona- oder szenariobezogene Prompts oder das Erstellen oder Erweitern von Copilot(en), um mit Agents in spezifische Geschäftsprozesse einzutauchen, dann wird es sicherlich notwendig sein, grössere Aufwände ins Skilling zu investieren.

 

Den Fachmedien war jüngst zu entnehmen, dass Copilot Agents und Copilot Pages namhafte Erweiterungen sind. Welche News für 2025 kannst du bereits verraten?

Copilot wird im Laufe des Jahres mehrere neue Funktionen erhalten. Das Produkt Copilot wird kontinuierlich weiterentwickelt und mit zunehmenden Erfahrungen und Kundenfeedbacks werden weitere Funktionen hinzugefügt. Einige Highlights sind:

Copilot Actions: Ermöglicht die Delegation wiederholender Aufgaben an Copilot.

Copilot Pages: Erlaubt die Zusammenarbeit im Team.

Out-of-the-Box Agents: Einführung von Agents wie dem Interpreter Agent, dem Facilitator oder Agents in SharePoint, die Geschäftsprozesse vereinfachen.

Ausserdem haben wir kürzlich angekündigt, dass Copilot Chat kostenlos für alle Entra ID Nutzer zur Verfügung steht, was den Einstieg in die Welt der KI erleichtert und für alle ermöglicht.

 

Cybersecurity, Datenschutz und Data Covernance sind in Zusammenhang mit KI derzeit das grosse Thema. Wie geht Microsoft damit um? 

Der Einsatz von KI kann gewisse Risiken mit sich bringen, weshalb wir bei Microsoft den Ansatz der verantwortungsvollen KI verfolgen. Das bedeutet, wir stellen KI-Systeme auf vertrauenswürdige und ethische Weise bereit und investieren in transparente, sichere und zuverlässige Produkte sowie auch in Datenschutz.

Microsoft 365 Copilot erfüllt unsere Datenschutz-, Sicherheits- und Compliance-Verpflichtungen, einschliesslich der DSGVO und der EU-Daten-Grenze. Eingaben, Antworten und Daten werden nicht zur Schulung von Sprachmodellen verwendet. Microsoft 365 Copilot arbeitet mit Schutzmassnahmen wie dem Blockieren schädlicher Inhalte und dem Erkennen geschützter Materialien.

Kunden sollten ebenfalls notwendige Security-Massnahmen ergreifen. Wir sehen oft im Alltag, dass wichtige Tools wie klar geregelte Zugriffsrechte auf Datenablagen, Multifaktor-Authentifizierung oder Data Labeling nicht eingesetzt werden. Dies kann das Risiko eines Zwischenfalls erhöhen, wenn diese Kontrollmechanismen vernachlässigt werden, die jedoch ohnehin unverzichtbar sind –  mit oder ohne KI.

 

Welche Vorteile seht ihr als eines der bekanntesten IT-Unternehmen in der Mitgliedschaft bei swissICT?

Für uns als globales Unternehmen ist es von grosser Bedeutung, nahe an unseren Schweizer Kunden und Partnerunternehmen zu sein. Solche Partnerschaften sind daher äusserst wichtig für uns. Wir investieren in lokale Beziehungen und bemühen uns, stets am Markt präsent zu sein und den direkten Kontakt zu pflegen.

 

Über Stefanie Thommen

Stefanie Thommen ist Solution Area Lead Modern Work bei Microsoft Schweiz. In dieser Position leitet sie die Go-to-Market-Strategie für Modern Work Solution Area, und  verantwortet Marketinginvestitionen und Produkteinführungen im Schweizer Markt. Zudem leitet sie das Modern Work Go-to-Market Team, ist begeisterte Befürworterin neuer Technologien und Kollaborationsexpertin rund um Microsoft 365.

 

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