Jahresbericht der Fachgruppe Digital Competency
Die Arbeit der Fachgruppe Digital Competency von swissICT stand 2024 unter dem Einfluss einer hohen beruflichen Auslastung der Mitglieder, was die Aktivitäten einschränkte. Dennoch konnten wichtige Grundlagen geschaffen werden. Diese nahmen insbesondere in den Bereichen Forschung, Netzwerkarbeit und Produktentwicklung Gestalt an. Ziel der Fachgruppe bleibt nach wie vor, die digitale Kompetenz in der Schweiz zu fördern, geeignete Frameworks einzuführen und als Standard zu etablieren.
Recherche und Evaluation von Frameworks
Die Fachgruppe bewertete relevante Frameworks zur Entwicklung digitaler Kompetenzen:
• DigComp 2.2: Europäischer Standard für Bildung, Arbeitsmarktintegration und lebenslanges Lernen.
• AIComp-Modell: Modell für Future Skills im Kontext künstlicher Intelligenz, mit Fokus auf die kreative Nutzung von KI in Beruf und Alltag.
Aufbau des Netzwerks mit der DigComp CoP
Die Fachgruppe intensivierte den Dialog mit der internationalen DigComp Community of Practice, um Erkenntnisse für die Schweiz nutzbar zu machen und DigComp als Referenzframework zu verankern.
Entwicklung des Digital Competence Check (DCC)
Der DCC wurde 2024 weiterentwickelt, um digitale Kompetenzen systematisch zu erfassen und individuelle Entwicklungspfade aufzuzeigen.
• Bereitstellung: Geplant für 2025 – auch für swissICT-Mitglieder.
• Anwendung: Für Unternehmen, Bildungseinrichtungen und Einzelpersonen.
Highlights: Social Engineering
Am 30. Januar 2024 führte die Fachgruppe einen interaktiven Event zum Thema Social Engineering durch. Dabei wurde aufgezeigt, wie psychologische Manipulationstechniken genutzt werden, um an sensible Daten zu gelangen.
Ein Highlight war das Serious Game von Philipp Leo (Leo&Muhly), bei dem die Teilnehmenden in die Rolle von Angreifenden schlüpften. Die praxisnahen Szenarien zeigten eindrücklich, wie Phishing und Pretexting funktionieren und sensibilisierten für präventives Handeln.
Bildimpressionen vom Event Social Engineering – Wie man Menschen hackt»
Der Anlass verdeutlichte: Digitale Kompetenz ist mehr als technisches Wissen – sie umfasst auch die Fähigkeit, Manipulationsstrategien zu erkennen und Sicherheitsprotokolle konsequent anzuwenden. Die gemeinsame Auswertung zeigte, wie wichtig regelmässige Schulungen und Awareness-Massnahmen für den Schutz der digitalen Infrastruktur sind.
#Digitup
Am 30. Mai 2024 beteiligte sich die Fachgruppe im Rahmen des ersten #DIGITUP-Anlasses mit einem World Café zum Thema digitale Kompetenzen. Ziel war es, den offenen Austausch zu fördern und gemeinsam zentrale Fragestellungen zu diskutieren.
Zwei Initiativen standen im Mittelpunkt:
• Digital Competence Check (DCC): Jürg Hofer präsentierte den aktuellen Stand der DCC-Entwicklung – ein Tool zur systematischen Erfassung und Bewertung digitaler Kompetenzen. Ziel ist es, individuelle Kompetenzprofile zu erstellen und gezielte Entwicklungspfade aufzuzeigen.
• Microlearnings: Roger Hubmann stellte kurze, themenspezifische Lerneinheiten vor, die flexibel in den Arbeitsalltag integriert werden können. Sie sollen helfen, digitale Kompetenzen niederschwellig und kontinuierlich zu erweitern.
Nachruf auf Prof. Dr. Niklaus Wirth
In Würdigung eines bedeutenden Schweizer Informatikers veröffentlichte Prof. Dr. Jürg Gutknecht, Mitglied der Fachgruppe, einen Nachruf auf Prof. Dr. Niklaus Wirth. Wirth, bekannt für seine Arbeiten an Programmiersprachen wie Pascal, Modula und Oberon, hinterlässt ein bedeutendes Erbe für die Informatik und die Förderung digitaler Kompetenzen.
Ausblick: Ziele und Massnahmen 2025
Für 2025 ist die Bereitstellung des Digital Competence Check (DCC) für swissICT-Mitglieder vorgesehen. Ziel ist es, einen Standard für digitale Kompetenzbewertungen zu etablieren, der auf DigComp 2.2 und künftig auf DigComp 3.0 basiert und den spezifischen Anforderungen der Schweiz gerecht wird.
Zudem wird die Fachgruppe Best Practices zur Entwicklung kleinteiliger, individueller Lerneinheiten erarbeiten. Sie sollen Wege aufzeigen, wie Kompetenzlücken gezielt und bedarfsgerecht geschlossen werden können – mit besonderem Fokus auf KI-Kompetenzen für Wirtschaftsakteure.
Für die Fachgruppe
Dr. Daniel Stoller-Schai, Leiter Fachgruppe DIgital COmpetency
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